Imshausen

Das Herrenhaus der von Trott zu Solz


Heute ist es mit rund 200 Einwohnern einer der kleinsten Stadtteile Bebras. Imshausen wurde erstmals 1278 in einer Urkunde des nahen Klosters Cornberg erwähnt und war schon früh ein Adelsdorf. Durch einen Park gelangt man zum Herrenhaus mit seinen Seitengebäuden. Dieses war lange Zeit der Imshäuser Sitz der Familie von Trott zu Solz. Das Herrenhaus wurde 1791, zwei Jahre nach der Französischen Revolution, in deutlicher Anlehnung an den damals dominierenden französischen Baustil im Übergang vom Rokoko zum Klassizismus, von Rudolf von Trott zu Solz und seiner Frau Eleonore Christiane erbaut.

Der wohl bekannteste Bürger des Dorfes ist der Widerstandskämpfer Adam von Trott zu Solz. Nach dem gescheiterten Attentat und Umsturzversuch des 20. Juli 1944, bei dessen Gelingen Adam von Trott zu Solz als Staatssekretär im Auswärtigen Amt und als Verhandlungspartner für Friedensverhandlungen mit den Alliierten vorgesehen war, wurde er nach Aufdeckung der Verbindung der Gruppe um Claus Graf Schenk von Stauffenberg - mit dem er befreundet war, am 25.

 Juli 1944 im Außenministerium verhaftet. Am 15. August 1944 wurde Adam von Trott durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee durch Erhängen hingerichtet.

Das Herrenhaus war von 1950-1995 Sitz der von Vera von Trott zu Solz gegründeten Kommunität Imshausen, die heute den Tannenhof oberhalb Imshausens bewohnt. Die Kommunität regte auch die Gründung der Stiftung Adam von Trott an, die heute das Herrenhaus und das benachbarte, durch den Ausbau einer ehemaligen Scheune entstandene Visser 't Hooft-Haus als Tagungs- und Begegnungsstätte nutzt.

Oberhalb Imshausens erinnert ein Gedenkkreuz an Adam von Trott zu Solz und die anderen am Attentat vom 20. Juli 1944 Beteiligten. Hier findet jeweils am 20. Juli eine Gedenkfeier statt.

Impressionen