Sozialer Zusammenhalt
Sozialer Zusammenhalt - Städtebauförderung in Bebra
Das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ verfolgt die Ziele, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen, die Integration aller Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Bebra ist in 2018 in das Landes- und Bundesprogramm zur Städtebauförderung aufgenommen worden.
Die Finanzhilfen des Landes und des Bundes werden investiv und investitionsbegleitend in städtebauliche Gesamtmaßnahmen zur Stabilisierung und Aufwertung von Stadt- und Ortsteilen eingesetzt, die aufgrund der Zusammensetzung und wirtschaftlichen Situation der darin lebenden und arbeitenden Menschen erheblich benachteiligt sind.
Verschiedene Maßnahmen des Projektes
Familienzentrum an der Brüder-Grimm-Grundschule
Auf einem Teilstück der Grundschule im Göttinger Bogen entsteht das neue Familienzentrum mit Kita. Das Architekturbüro Reith, Wehner, Storch hat dazu im November 2022 seine Arbeit aufgenommen.
Umbau des Rathausmarktes
Die Ziele des Projektes sind ambitioniert: mehr Aufenthaltsqualität für Bürgerinnen und Bürger, barriere- und stolperfreier Zugang sowie bessere Bedingungen für Veranstaltungen und Freiluftgastronomie. Dem erfolgsversprechenden Architekturwettbewerb 2022 folgen nun kontinuierlich weitere Schritte.
Aufwertung des Spielplatzes
Grimmelsbergstraße
Ein Quartierspark für alle Generationen wurde in den der Grimmelsbergstraße umgesetzt. Zwei Spielebereiche für kleinere und größere Kinder, ein Seilparcours, eine Wasserspielanlage und ein Rutschenturm sind hier entstanden.
Herstellung eines Grünzuges entlang des Bebra-Baches
Aufenthalts- und Spielbereiche sowie Blickachsen auf das Wasser, barrierefreier Zugang und bessere Bedingungen für den Radverkehr stehen im Zentrum dieser Maßnahme.
Aufwertung des Stadtparks am AWO-Seniorenheim
Auch wenn seine Lage den Eindruck erweckt, zum AWO-Seniorenheim zu gehören, steht der Stadtpark allen Bewohnerinnern und Bewohnern Bebras zur Verfügung. Die Erhöhung der Attraktivität spielt deshalb auch hier eine zentrale Rolle.
Verkehrskonzept
Einen zentralen Aspekt der langfristigen Städtbauplanung stellt die Entwicklung und Umsetzung eines Verkehrskonzeptes dar, das folgende Fragen beantwortet: Wie können Schulwege sicherer gestaltet werden? Wie gelingt die (barrierefreie) Umgestaltung der vielen Eisenbahn-Tunnel, so dass diese nicht mehr als Angst-Räume wahrgenommen werden und wie lassen sich Maßnahmen so kombinieren, dass Bebra für alle Verkehrsteilnehmer attraktiv ist?
Was Sie tun können und wie Private und Initiativen profitieren
Anreizprogramm "Bebra baut um"
Im Zuge einer nachhaltigen Stadtentwicklung fördert die Stadt Bebra private Umgestaltungs- und Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und Freiflächen im Göttinger Bogen und der nordwestlichen Kernstadt. Ziel ist die nachhaltige Sicherung und zukunftsfähige Anpassung von Bebra als Wohn-, Dienstleistungs-, Gastronomie- und Geschäftsstandort.
Verfügungsfonds für bürgerschaftliches Engagement
Projekte, die aus dem Verfügungsfonds finanziert werden, sollen durch die im Quartier wohnenden Menschen initiiert und durchgeführt werden. So wird aus der Kultur des "Mitmachens" sozialer Zusammenhalt gestiftet.
Im Fördergebiet Kassel-Waldau-Forstfeld wurde beispielsweise dieses Hühnerhaus mit Geldern des Verfügungsfonds finanziert.
Beteiligungsaktionen & Events
Zum Förderprogramm "Sozialer Zusammenhalt"
Die Stadt Bebra wurde im Jahr 2018 in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen (seit 2020 „Sozialer Zusammenhalt“). Damit stehen der Stadt in den nächsten Jahren umfangreiche Fördermittel für städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld, in die Infrastrukturausstattung und die Qualität des Wohnens zur Verfügung.
Das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ ist Bestandteil der von Bund und Land initiierten Städtebauförderung. Es gilt der Grundsatz der Drittelfinanzierung von Bund, Land und Kommune. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität durch städtebauliche Erneuerungs- und Entwicklungsmaßnahmen zu verbessern und eine nachhaltige Entwicklung in den Städten und Gemeinden anzustoßen. Das Gebiet, für das Fördermittel zur Verfügung stehen, umfasst neben dem Göttinger Bogen auch Teile der Innenstadt und die daran anschließende nordwestliche Kernstadt.
Ziele des Förderprogramms sind einerseits die städtebauliche und freiraumplanerische Aufwertung der jeweiligen Stadtbereiche und andererseits die Verbesserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Förderung lebendiger Nachbarschaften. Im Quartier soll für mehr Generationen- und Familiengerechtigkeit gesorgt werden sowie die Chance der dort Lebenden auf Teilhabe und Integration verbessert werden. Bei der Neuausrichtung des Förderprogramms im Jahr 2020 wurden die Förderziele um bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der grünen Infrastruktur und um Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung erweitert.
Mehr Informationen
Was ist ein ISEK?
Im Rahmen der Programmaufnahme in das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ wird die Erarbeitung eines ISEK, also eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts, erforderlich. Das ISEK bildet die Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln vom Bund und vom Land Hessen. Es zeigt die städtebaulichen Entwicklungsperspektiven eines räumlich abgegrenzten Gebiets für die nächsten 10 Jahre auf.
In einem ISEK werden unter Beachtung sozialer, städtebaulicher, kultureller, ökonomischer und ökologischer Aspekte Anpassungserfordernisse innerhalb eines Gebiets benannt und Ziele für die zukünftige Entwicklung des Gebiets definiert. Hierauf aufbauend liefert das ISEK lösungsorientierte Maßnahmen, mit denen die Entwicklungsziele erreicht werden können. Ein ISEK stellt über den Förderzeitraum eine Leitlinie dar. Gleichwohl sollen die Zielsetzungen und Maßnahmen der Konzepte im Rahmen des Umsetzungsprozesses laufend überprüft und weiterentwickelt werden, um das ISEK gegebenenfalls fortschreiben zu können.
Der ISEK-Prozess in Bebra
Das Integrierte Entwicklungskonzept für Bebra wurde in den Jahren 2019 bis 2020 vom Büro Nassauische Heimstätte ProjektStadt aus Kassel erarbeitet. Dabei wurde bei mehreren Veranstaltungen die Bewohnerschaft dazu eingeladen, sich einzubringen und ihre Meinung als Experten ihres Quartiers zu äußern. Gleich zu Anfang fanden deshalb im Quartier zwei öffentliche Spaziergänge statt, es gab außerdem eine Haushaltsbefragung sowie eine Online-Beteiligung, bei der Missstände in den jeweiligen Stadtbereichen aufgezeigt werden konnten. Auch wurden mehrere Workshops für die Bürger und Bürgerinnen sowie zwei Expertenworkshops mit geladenen Fachleuten zu den Themen Verkehr und Soziales durchgeführt. Nachdem das zuständige Ministerium (HMUKLV) das Entwicklungskonzept genehmigt hat, wurde es im Herbst 2020 auch durch die Stadtverordnetenversammlung verabschiedet. Die dort vorgeschlagenen Maßnahmen werden jetzt konkretisiert und sollen nacheinander umgesetzt werden.